Tauwerk und dessen Einsatz an Bord

calendar icon 11.05.2020



Im maritimen Bereich und gerade bei uns Seglern ist das Tauwerk mit eines der wichtigsten Komponente an Bord. Strecker, Fallen, Festmacher und auch Wanten und Stagen sollen damit bestmöglich bedient werden. Für verschiedene Bereiche an Bord, werden von den Herstellern bestimmte Tauwerke gefertigt, die die dort auftretenden Lasten und Kräfte aufnehmen. Im nachfolgenden kleinen Bericht stellen wir einmal dar, worauf es beim Tauwerkkauf ankommt. Das komplette Thema Tauwerk ist sehr breit gefächert und könnte hier noch lange erörtert werden. Daher nennen wir hier nur grobe Beispiele von Tauwerkseinsätzen.

Wie oben schon angedeutet, ist es vorab ersteinmal wichtig, wofür das Tauwerk an Bord überhaupt eingesetzt werden soll und welche Größe das Boot besitzt. Hiernach wird entschieden, welches Tauwek und aus welchem Material dieses ist, zum Einsatz kommt.
Gerade bei Fallen sollte man auf den Einsatz eines Falles mit einem Dyneemakern (modifierzes Polyethylen) nicht verzichten. Das gilt sowohl für den Cruising-, als natürlich auch im Regattabereich. Die Kosten hierfür sind natürlich höher, als bei einem Fall, wo Kern und Mantel aus Polyester bestehen. Die höheren Bruchlasten, aber auch die viel geringere Dehnung des Dyneema Falles, sind jedoch meist der auschlaggebende Punkt sich für ein hochwertigeres Fall zu entscheiden.

Nehmen wir als Beispiel ein Fall für ein Vor- oder Großsegel: Es nützt einem nicht das geringste, wenn man zwar das „beste“ Segeltuch mit den geringsten Dehungswerten, wie z.B Aramid, Kohlefaser oder auch Dynemma besitzt, wenn man aber Fallen hat, die sich wie eine „Gummileine“ verhalten. Faltenbildung am Vorliek und ein ständiges nachspannen über die Winsch sind die lästigen Ergebnisse. Diese Probleme werden duch eine ordentliche Dimensionierung und dem Einsatz des richtigen Materials im Keime erstickt.
Aber Auch Fallen und Schoten mit einem Kern aus Polyester, werden gerne an Bord eingestzt. Gerade im Cruisingbereich können Strecker und auch Schoten mit einem solchen Tauwerk problemlos ausgestattet werden.

Bei allen Tauwerken ist es zudem extrem wichtig die richtige Dimensionierung zu wählen. Zum Einen ist die bei den verschiedenen Durchmessern stark variierende Bruchlast ein großes Thema. Zum Anderen hat der Durchmesser der Schot, oder des Falles ebenso eine enorme Wichtigkeit im Bereich der Abklemmer und Winschen. Denn nicht jede Wisch oder jeder Abklemmer kann jegliche Art von Durchmessern orentlich verarbeiten. Ein Durchrutschen muss hierbei in jedem Fall verhindert werden.

Ebenso werden heutzutage Tauwerke im Bereich des Stehenden Gutes verarbeitet und eingesetzt. Bei Wanten und Stagen kommen sinngemäß hohe Kräfte zum tragen. Daher werden hier Tauwerke aus 100% Dyneema oder PBO (Polybenzobisoxazol) eingesetzt. Diese können die hohen Zugkräfte hervorragend aufnehmen und weisen eine der geringsten Dehnungswerte auf, die es im Bereich der Tauwerke gibt. Ebenso verringert sich das Gewicht des Stehenden Gutes um ein vielfaches im Vergleich zum Draht.

Die hohen Kosten und auch eine ständige Pflege und Wartung dieser Textilwanten, macht dieser Einsatz jedoch meist nur bei Regattabooten Sinn.
Bei allen Tauwerken ist es zudem Ratsam es an dem Ende, welches angeschlagen wird, mit einem Augspleiß zuversehen. An diesem wird dann meistens ein Schäkel mit eingespleißt, der dann am Segel angeschlagen werden kann. Ein Augspleiß wird grundlegend immer empfohlen, da hier die vom Hersteller vorgegebenen Bruchlasten, im Vergleich zum Verknoten, nicht zu sehr herabgestzt werden. Der Knoten in einem Fall oder einer Schot ist immer die größte Schwachstelle.

Welches Tauwerk, mit welchem Durchmeser und für welchen Einsatzzweck für Ihr Schiff am besten geeignet ist, können Sie natürlich gerne und jederzeit bei einem der Betriebe der Allianz dutscher Segelmacher anfragen. Wir geben Ihnen sehr gerne eine fachliche und umfassende Beratung zum Thema Tauwerk.