Was passiert wenn …?

calendar icon 14.12.2020



Wie verändern sich Vorstagspannung und Vorsegelprofil, wenn das Achter- oder Backstag etwas stärker angesetzt wird? Und was passiert, wenn dazu der Baumniederholer ein wenig stärker gezogen wird?

Klar, viele Segler wissen, welche Auswirkungen die zahlreichen Trimmkomponenten an Bord haben und wie diese das Segelprofil beeinflussen. Dazu gibt es dann Markierungen, Tapestreifen, Takelgarn-Umwicklungen usw., um Einstellungen wiederholbar zu machen.

Viel genauer und besser reproduzierbar ist es aber natürlich, wenn die Lasten exakt gemessen und die Auswirkungen von Trimm-Maßnahmen konkret sichtbar gemacht werden können. Für die Basis-Riggeinstellung im Hafen gibt es dazu seit vielen Jahrzehnten Hilfsinstrumente wie z.B. mechanische Wantenspannungsmesser mit Zugfeder.

Die Veränderungen im Rigg dann auf dem Wasser fortlaufend zu kontrollieren, war bisher allerdings teuer und über Lastsensoren überwiegend (finanziell) gut ausgestatteten Regattabooten vorbehalten.

Allerdings sind mittlerweile auch ausgereifte Lösungen erhältlich, die das Messen von Spannungen im Rigg auf dem Wasser einfacher und für eine größere Gruppe an Bootseignern zugänglich machen. Für die Übertragung der Daten in Echtzeit muss dabei keine aufwendige Verkabelung vorgenommen werden, sondern die gemessenen Daten werden per Bluetooth übertragen.

Neben dem englischen Unternehmen Spinlock hat sich die ebenfalls aus England stammende Firma Cyclops Marine gezielt auf die Entwicklung von Lösungen für die Lastmessung an Bord spezialisiert und hierfür zwei Produkte auf den Markt gebracht.

Der smarttune ist ein Lastensensor, der ganz einfach in einen konventionellen Spanner (z.B. am Vorstag oder den Wanten) eingesetzt wird. So kann z.B. die Vorstaglast permanent durch Echtzeit-Daten kontrolliert und eingestellt werden. Auswirkungen vom Zug z.B. am Achter- oder Backstag sowie an der Großschot oder dem Baumniederholer und die Auswirkungen auf die Vorstaglast (und den damit verbundenen Segeltrimm) werden sofort sichtbar.

Der smartlink wird in Tauwerk eingeschlauft bzw. eingespleißt, beispielsweise in das Achter- oder Backstag, den Baumniederholer oder die Großschot. Er kann auch unter die Furler-Trommel eines Code 0-Segels gesetzt werden, um noch vor dem Ausrollen die richtige Fallspannung einzustellen. Dies Beispiel macht deutlich: Beim Einsatz von Lastsensoren an Bord geht es nicht nur um eine bessere Performance von Rigg und Segeln, sondern der Einsatz kann auch für eine einfachere und sichere Bedienung der Segel sorgen.