Wenn Handwerk und „high-tech“ aufeinander treffen

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Alle Segelmacher kennen, suchen und finden den Spagat – die Allianz aus hoch modernen Segelmaterialien und traditionellem Handwerk. Sicherlich am einfachsten und leichtesten zu vertreten der Zuschnitt gestützt von großen Zuschneide-Plottern/Cuttern, nachdem zuvor das Segel und dessen Profil am Rechner bestimmt, oh sorry heute muss man ja sagen „designed“ wurde. Es wird heute niemand mehr ein Segel aufschnüren, das Tuch auf dem Schnürboden auslegen, die einzelnen Bahnen ausstraken und schließlich nach dem Zusammenfügen der Bahnen wiederum auf dem aufgeschnürten Riss abstraken. Schön ist es, wenn es der ein oder andere aus unserer Zunft noch kann, aber wirklich gebraucht wird es nicht mehr.

Aber dann kommen sie, die klassisch handwerklichen Arbeiten. Da müssen unter Umständen von Hand beim Großsegel an den Ecken die Tauwerk-Enden vernäht und betakelt werden. Kopfbretter von Hand eingesetzt und vernietet werden. Messing-Ösen mit Handstempeln eingeschlagen werden usw. Auch das Ablängen und Beschleifen der Segellatten lässt sich nicht wirklich automatisieren. Die Segelnummern und Segelzeichen z.B. lassen sich nur von Hand applizieren.

Ähnlich bei den Vorsegeln – auch hier Vorliek-Drähte verpressen oder hoch moderne Tauwerkkonstruktionen von Hand à la Samson verspleißen, all das geht nur nach alter Handwerkstradition. Die klassischen Messing- oder Nirostagreiter müssen auch immer noch von Hand eingeschlagen werden.
So paart sich dann Neues und Altes durch einen traditionellen Handwerksberuf, den wir alle in unserer Allianz schätzen und lieben.