Die Rollfockpersenning im Wandel der letzten Jahrzehnte

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Das ein wertvolles Vorsegel vor der UV-Strahlung und anderen Einflüssen geschützt werden muss, ist unbestritten. Die Investition dient dem Werterhalt und zahlt sich aus. Dieser Schutz wird durch drei Optionen gewährleistet: Das Segel nach dem Segeln bergen, einer UV-Schutzaufdoppelung direkt auf dem Segel oder eben eine gut funktionierende Rollfockpersenning.

Die ersten Persenninge hatten teilweise abenteuerliche Schnürungen, durch die das überflüssige Tuch im Topbereich zusammen gezogen werden sollte. Wenn das Tuch trotzdem flatterte, war das Tuch bereits nach kurzer Zeit zerstört – oder der Frieden an Bord durch den Lärm gestört.

Die erste richtig gute Verbesserung wurde in den 80iger Jahren durch eine Idee von CO-Segel in Zusammenarbeit mit der Firma Lindemann KG aus Hamburg und dem Hersteller Holt Allen erreicht. Der teilweise noch heute verwendete Rollenschäkel kam auf den Markt. Bei richtiger Verarbeitung wurde das nervige und materialermüdende Klappern auf ein Minimum reduziert. Allerdings blieb die Ösenleiste erhalten, die sich im ungünstigen Fall als Windfalle erwies.

Der nächste Meilenstein war 2004 die Gebrauchsmuster geschützte beschlaglose Schnürung, auch aus dem Hause CO-Segel. Diese Schnürung, bei der einstellbare Gurte die Reffleine nach unten führen, hat einige Vorteile:

  • Minimale Reibung der Leine auf dem Tuch, da diese fast senkrecht, also gerade verläuft
  • Keine Ösenleiste, die im Wind flattert
  • Die Gurte können nachjustiert werden und wenn die ideale Länge gefunden wurde, auch fixiert und gekürzt werden
  • In den meisten Fällen ist ein Lösen der Reffleine zum Bergen nicht nötig, da durch das Fieren des Falles bereits ausreichend Lose in die Persenning kommt.
  • Daraus ergibt sich auch, dass beim Setzen des Persenning die Reffleine nicht erneut durchgesetzt werden muss. Durch die Befestigung am Deck und dem durchgesetzten Fall wird auch die Reffleine stramm gezogen.

Um 2010 hat ein schwedischer Hersteller einen neuartigen Rollenbeschlag auf den Markt gebracht, der ebenso wie die beschlaglose Schnürung, die Ösenleiste erübrigt. Dieser Rollenbeschlag wird direkt auf das Persenningtuch genäht.

Fazit: Eine Rollfockpersenning ist heute eine gute Möglichkeit um Segel mit einer Vorliekslänge bis ca. 20m zu schützen. Hierzu ist es aber erforderlich, dass diese aus dem richtigen Material bestehen, welches auf der Innenseite möglichst glatt ist und ein geringes Packvolumen hat. Von Vorteil ist es, wenn es zumindest bedingt Feuchtigkeit nach außen diffundieren lässt. Daher ist das schwere Persenningtuch, aus dem z.B. Baumpersenninge oder Sprayhoods gefertigt werden, nur bedingt geeignet.

Achten Sie bitte darauf, dass eine Rollfockpersenning niemals über längere Zeit schlagen darf. Für eine derartige Belastung ist kein Tuch ausgelegt – aber eine gute Persenning muss auch nicht flattern.