Schneller Routinecheck von Rigg und Segeln

calendar icon 14.06.2021



Mußestunden im Hafen oder vor Anker sind ideale Gelegenheiten, wieder mal einen umsichtigen Blick auf den Zustand von Rigg und angeschlagenen Segeln zu werfen.

– Hier ein paar „neuralgische“ Positionen (unvollständig!!), die ohne solche Kontrollen auch übersehen werden können:

Mast / Baum (Lümmelbeschlag):
Kreuzgelenke von Baum und Kicker.
– Geräusche, schwergängig / ausgeschlagen?

Stehendes Gut:
Wanten und Stagen von oben bis unten mit den Augen „abtasten“.
– Sichtbare Verformungen?
– Brüche einzelner Drähte an den Endterminals?

Wantenspanner und Bolzen gesichert?
Splint-Sicherung an den Püttingen im Bereich von Laufendem Gut:
Keine Ringsplinte, sondern konventionelle Stecksplinte!

Rollanlage:
Per Hand direkt an der Trommel drehen.
– Schwergängig, Geräusche?

Die Profile von oben bis unten in Augenschein nehmen.
– Verformungen?

Laufendes Gut:
Schoten und Fallen (sichtbare Bereiche) mit den Augen „abtasten“.
– Scheuerschäden?
Eventuell vorerst umdrehen.

Großsegel:
Scheuerschäden im Bereich der Salinge?
Mit dünnem, selbstklebendem („Insignia“) Segeltuch schützen.

Lattentaschen intakt?
Latten richtig herum in den Lattentaschen?
Die Latten hochwertiger Segel sind verjüngt.
Das dünnere, weiche Ende zeigt ins Segel / zum Vorliek,  das dicke, harte Ende gehört ans Achterliek.

Vorsegel:
Scheuerschäden im Salingbereich, sowie durch Bugkorb und Relingstützen?
Siehe Großsegel…

Roll-Vorsegel:
Schmale, schlanke Rollsegel sind oft mit vertikalen Latten ausgerüstet.
– Sofern die Latten verjüngt sind, gehört das dünne weiche Ende ins Segel (nach unten) und das dicke Ende ans Achterliek (oben).

Tipp
für Rollanlage / Roll-Vorsegel:
Rollanlagen drehen am leichtesten, wenn sie möglichst gerade gestreckt sind.
– Dazu muss das Achterstag im Segelbetrieb hart durchgesetzt werden.

Das Roll-Vorsegel verlangt bei zunehmendem Wind eine höhere Fallspannung und auch eine höhere Spannung in der Achterliek-Regulierleine.
– Zum Rollvorgang selbst – und selbstverständlich während der Hafenliegezeiten – sollte aber sowohl die Fallspannung wieder reduziert, als auch die Regulierleine  wieder entlastet werden.